Heimatfest Mauth
Gerne versorgen wir dich rechtzeitig zum nächsten Heimatfest in Mauth mit Termin und Programm – einfach vorab in der Touristinfo Mauth bestellen.

Die Kapelle Josef Menzl spielt beim XXL-Heimatfest auf
Das traditionsreiche Mauthler Heimatfest wird 2025 vier statt drei Tage lang gefeiert: Grund dafür ist niemand geringerer als die Kapelle Josef Menzl. Die „Könige“ der altbayerischen Blasmusik stehen bereits am Donnerstag, 22. Mai, ab 19:30 Uhr auf der Festzeltbühne und bilden den Auftakt für die Veranstaltung, die unter der Regie des Bayerischen Waldvereins seit 1952 im 3-Jahres-Turnus organisiert wird. Tickets für den Menzl-Auftritt sowie das „Zamkemma – der Mauthler Volksmusikabend“ am Samstag, 24. Mai, zum Preis von je 20 Euro sind im Vorverkauf erhältlich (Abendkasse: 25 Euro). Der heimatgeschichtliche Umzug bildet dann am Sonntag ab 14 Uhr den Höhepunkt dieses Brauchtums-Spektakels.
„Die Vorbereitungen für unser Heimatfest laufen bereits auf Hochtouren“, verrät 1. Vorsitzender und Bürgermeister Heiner Kilger, der mit dem Waldvereins-Führungsteam das Konzept für das XXL-Heimatfest von 22. bis 25. Mai ausgearbeitet hat und dabei wieder auf die tatkräftige Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr und des TSV Mauth setzen darf. „Die Kapelle Josef Menzl zählt seit Jahrzehnten zur Speerspitze, wenn es darum geht, mit authentischer Blasmusik in Festzelten für Stimmung zu sorgen“, betont Kilger. Oder wie Josef Menzl es auf den Punkt bringt: „Unser sportlicher Ehrgeiz ist es unter Beweis zu stellen, dass gute Stimmung auf Veranstaltungen nicht nur mit massivem technischen Aufwand wie Videoleinwand, Verstärkereinsatz, Keyboards, Lightshow, etc. und mit aktuellen (und meist miserablen) Chart-Hits möglich ist.“ Das Credo seiner Kombo lautet: „Bayerische Musik für bayerische Feste! Sie trinken doch auch keinen Cuba-Libre zum Schweinsbraten, oder?“ Blech & Bier statt Bass & Verstärker ist also an diesem Abend angesagt. Und auch das „Zamkemma“ am Samstag verspricht beste Unterhaltung mit dem Trio Schleudergang, den Tanngrindler Musikanten und den Lokalmatadoren Tom & Basti. Eintrittskarten gibt`s unter hier online unter „Tickets“ sowie in der Tourist-Info Mauth und bei Bücher Lang in Freyung.

Mauth steht von 22. bis 25. Mai 2025 ganz im Zeichen des Brauchtums: Mit einem Säumerzug am Freitag (links) und dem großen heimatgeschichtlichen Umzug am Sonntag wird an die Ortsgründung der 2200-Einwohner-Gemeinde am Goldenen Steig erinnert.
Heimatgeschichtlicher Umzug am Sonntag als Höhepunkt
Ferner dürfen sich alle Heimatfest-Freunde wieder auf die gewohnten Höhepunkte dieses Brauchtumsspektakels freuen, das an die Errichtung der Zollstelle in Mauth am Goldenen Steig im Jahr 1698 erinnert. Dies wird beim heimatgeschichtlichen Umzug am Sonntag (25. Mai), bei dem das ganze Dorf in historischen Gewändern auf den Beinen ist, mit tausenden Besuchern gefeiert (Beginn: 14 Uhr). Die meisten Plätze in den einzelnen Gruppen sind bereits besetzt. „Doch wenn es Gemeindebürger gibt, die vielleicht das erste Mal mitgehen wollen, dann finden wir sicher noch eine Rolle und ein Gewand“, sagt Heiner Kilger. Interessierte können sich direkt bei ihm per Mail an buergermeister@mauth.bayern.de melden.
Säumerzug von Kreuzberg nach Mauth am Freitag
Bereits am Freitag davor findet ab 15 Uhr der Säumerzug von Kreuzberg nach Mauth statt, bei dem die Versetzung der Mautstelle symbolisch nachgestellt wird. Gefeiert wird dann ab 18 Uhr im Säumerlager unter freiem Himmel vor der Tourist-Info mit der Blaskapelle Annathal und Tom & Basti.
FRG-Heimattreffen am Samstag
„Auch am Samstag haben wir jede Menge geplant“, verrät Heiner Kilger. Von 9:30 bis 16 Uhr ist im Festzelt am alten Sportplatz vom Weißwurst-Frühstück bis zu Kaffee und Kuchen am Nachmittag für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Für die passende Musik sorgen die Hoglbuachan. Zudem findet in diesem Rahmen das Heimattreffen des Landkreises Freyung-Grafenau statt. „Dabei handelt es sich um eine Zusammenkunft aller, die sich mit FRG verbunden fühlen“, erklärt Landrat und Waldvereins-Präsident Sebastian Gruber. „Menschen, die hier zuhause waren, hier geboren sind und jetzt woanders leben – oder Leute, die auch beruflich mit dem Landkreis in Kontakt stehen. Wir freuen uns auf alle!“, betont Gruber, der im Rahmen der MADE IN FRG-Kampagne allen Gästen ein Essen und ein Getränk als Dank für die Teilnahme spendiert. Hierfür ist lediglich eine vorherige Anmeldung unter www.mehralsduerwartest.de/heimattreffen-2025 nötig. Neben dem Heimattreffen und einem Kinderprogramm gibt es zudem ab 14 Uhr wieder das Kuh-Roulette, bei dem es 500 Euro zu gewinnen gibt. Einlass ins Zelt fürs „Zamkemma“ am Abend ist ab 18:30 Uhr.
Der Sonntag beginnt um 9 Uhr mit einem Festzug, Gottesdienst und Frühschoppen als Einstimmung auf den Umzug am Nachmittag. Umrahmt wird alles vom Markttag zwischen der Tourist-Info und der Jagdschule (ehem. Otterhaus) von 10 bis 17 Uhr. Auch das Freilichtmuseum Finsterau flankiert das Heimatfest täglich von 9 bis 18 Uhr mit Handwerksvorführungen vergangener Tage.
Erstmals Teilnehmer aus dem Böhmerwald
Übrigens: Erstmals sind beim Säumerzug heuer auch Teilnehmer aus Modrava und Kvilda dabei und werden vom Waldverein eingekleidet. Dadurch wird das gute Verhältnis zu den Partnern und Nachbarn auf böhmischer bzw. tschechischer Seite untermauert. Zu diesem grenzüberschreitenden Ansatz passt, dass das Heimatfest 2025 mit Interreg-Fördermitteln und somit von der Europäischen Union unterstützt wird. Und in diesem Zusammenhang wird eine weitere, grenzüberschreitende Attraktion rund um das Heimatfest integriert: Von Ende April bis Ende Juli stellt der Nationalpark Bayerischer Wald seine Räume in der Tourist-Info zur Verfügung. Dort wird es dann eine Ausstellung des aus Buchwald/Bucina stammenden, bekannten Schriftstellers Johann Peter anlässlich dessen 90. Todestages geben. Das Mauthler Heimatfest 2025 – vollgepackt mit Tradition, Brauchtum, Unterhaltung und Musik.
(Fotos: Christoph Eder, Reiner Ahle, Bea Eller)

Der neue Mautner ist ein Fuchs
Erst, wenn er diesen Satz gesprochen hat, kann der große heimatgeschichtliche Umzug seinen Weg auf dem Goldenen Steig weitergehen: „Melde gehorsamst, Herr Landpfleger: Am Maut-Haus ist alles in Ordnung, die Säumer dürfen den Weg gen Böhmen fortsetzen. Möge Gott sie begleiten!“ Der neue Mautner heißt Thomas Fuchs und hat am Sonntag, 25. Mai, seinen ersten wichtigen Auftritt.
„Für mich ist das eine große Ehre“, sagt der 53-jährige Lehrer am Freyunger Gymnasium, der sich ehrenamtlich im Gemeinderat engagiert und seit Ende vergangenen Jahres 2. Bürgermeister ist. Die Rolle des Mautners übernimmt er vom aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt geschiedenen, ehemaligen Rathauschef Ernst Kandlbinder. Das Mauthler Heimatfest ist eine Zeitreise ins Jahr 1690. Damals wurde ein Gesetz erlassen, auf dem Salzhandelsweg von Passau nach Bergreichenstein hier eine Zollstelle zu errichten. „Darauf folgte die Ortsgründung von Mauth und das wird alle drei Jahre gefeiert“, erklärt Fuchs. Tausende Gäste säumen den Zug, der den Höhepunkt und Abschluss der viertägigen Feierlichkeiten in der 2300-Einwohner-Gemeinde bildet.
Aufstieg vom Ratscher und Schulbuam zum Mautner
„Als ihn die Verantwortlichen gefragt haben, ob er der neue Mautner sein will, musste Fuchs nicht lange nachdenken. „Ich freue mich sehr drauf und habe großen Respekt vor dieser Aufgabe.“ Und seit der Einkleidung mit dem perfekt passenden Samtanzug steigt das Lampenfieber noch mehr. Wenn man so will, hat Fuchs als Teilnehmer des Heimatfests eine „Bilderbuchkarriere“ hingelegt. „Ich war als Kind und Jugendlicher schon als Ratscher dabei, bin in Holzschuhen in der Schulklasse mitgegangen und war später unter anderem Teilnehmer bei der Bauernhochzeit“, erinnert sich der sympathische Sport- und Mathelehrer. Und jetzt darf er – zumindest für einen Tag – als hoheitlich bestellter Zöllner also die Maut-Gebühren eintreiben. Und weil es da, wie man bei den aktuellen Zoll-Wegelagereien des US-Präsidenten Donald Trump sieht, um viel Geld geht, ist der Beruf des Mautners ein gefährlicher. Noch dazu im tiefen Bayerwald der vergangenen Jahrhunderte. Und deswegen geleiten den Mautner auf seinem Weg Bewacher, die mit ihren Hellebardenlanzen für seine Sicherheit sorgen. Hier hat Fuchs seinen Bruder Bernhard, Stephan Arens und die Dorner-Brüder Stefan und Thomas an seiner Seite. Ferner im Hellebarden-Team sind Harald Hilz und Florian Schrottenbaum.
Streng bewacht von den Hellebarden-Trägern
„Ich glaube, bei dieser Truppe sollte mir nichts passieren“, sagt Fuchs mit einem Lachen und wirft einen Blick auf die scharfen Spitzen und die Klingen der Hellbarden. Dieses Motiv hat übrigens auch Einzug ins Mauthler Gemeindewappen gehalten und zeigt, wie eng der Ort mit seiner geschichtsträchtigen Rolle am Goldenen Steig verbunden ist. Der heimatgeschichtliche Umzug startet am Sonntag, 25. Mai, um 14 Uhr. Rund 400 Menschen aus dem Ort sind dabei in historischen Gewändern zu Fuß oder auf prächtigen Pferdegespannen unterwegs. Von Schindlmachern, Triftern, Holzhauern bis zu Kräuter- und Beerensammlerinnen ist da alles mit dabei. Genauso, wie Wilderer und Schmuggler. Hoffentlich laufen die dem Mautner und seinen ordnungstüchtigen Hellebardenträgern dabei nicht über den Weg…




Mauthler Heimatfest wird zum Heimattreffen
Ihre Wurzeln liegen in der Mauth, auch wenn das neue Zuhause schon seit 1958 in Erding ist. Und deswegen zieht es die Eders auch am 24. Mai wieder in die Bayerwaldgemeinde. Dieses Mal hat das sogar einen doppelten Grund: Zum einen steigt dort wieder das traditionelle Heimatfest, das alle drei Jahre stattfindet. Und zum anderen ist darin heuer das Heimattreffen des Landkreises Freyung-Grafenau integriert. Dazu sind alle FRG-ler eingeladen, die irgendwo im „Exil“ leben.
Johann Eder war vor zwei Jahren zum ersten Mal dabei. Damals hat der Landkreis über seine Imagekampagne Made in FRG in das „Bayerwaldhaus“ in den Münchner Westpark eingeladen. „Heuer wollen wir das Mauthler Heimatfest nutzen, um die Leute in ihre alte Heimat zu locken“, erklärt Regionalmanager Stefan Schuster. „Es ist ein Treffen aller, die sich dem Landkreis Freyung-Grafenau verbunden fühlen. Menschen, die in FRG zuhause waren, geboren sind, Familie in FRG haben oder auch beruflich mit dem Landkreis in Kontakt stehen.“
Vom alten Elternhaus besten Blick auf den Festzug
Das Haus in Mauth, in dem die Eders vor dem Wegzug gewohnt haben, ist im weitesten Sinne noch in Familienbesitz, auch wenn sich viel verändert hat. Einst haben dort Alois Eders Schwester Anna und sein Schwager Hans gelebt. Er hatte eine Holzfabrik am Ortsrand, sie im Haus einen kleinen Lebensmittelladen. Diesen gibt es nicht mehr. Doch seit 30 Jahren betreibt deren Enkel Bernhard Fuchs in diesen Räumen die Lusen-Apotheke. „Der heimatgeschichtliche Umzug am Sonntag führt dort auf dem Goldenen Steig direkt am Haus vorbei. „Da haben wir den Vorteil, dass wir oben im ersten Stock quasi Logenplätze haben“, lacht Johann Eder. „Dieses Fest ist jedes Mal etwas Besonderes. Da sieht man zum einen, wie die Zeit vergeht und wie sich der Ort verändert hat. Und zum anderen, wie schön es ist, dass unter der Regie des Wald-Vereins die Erinnerung an vergangene Zeiten bewahrt wird.“
Dass es jetzt auch noch das Heimatreffen in diesem Rahmen gibt, passt umso besser. „Wir kommen hier mit lauter Gleichgesinnten zusammen, die trotz der Entfernung und der Jahre die Liebe zum Landkreis Freyung-Grafenau und zur Region nicht verloren haben.“ Und als kleines Dankeschön spendieren Landrat Sebastian Gruber und das Regionalmanagement allen Teilnehmenden am Heimattreffen zwischen 9:30 und 16 Uhr ein Essen und ein Getränk.
So früh ist für die Eders da jedoch noch nicht Schluss. Sie bleiben natürlich auch zum „Zamkemma – dem Mauthler Volksmusikabend“ im Zelt. Man muss eben die Heimatfest-Heimattreffen-Feste feiern, wie sie fallen.